Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist heutzutage gängige Praxis. Viele Menschen greifen zu diesen Präparaten, um fehlende Nährstoffe in ihrer Ernährung auszugleichen oder um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu optimieren.

Es gibt so viele verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, dass es sich wie ein Labyrinth anfühlen kann, wenn man versucht, sich in all den verschiedenen Optionen zurechtzufinden – es ist schwierig zu wissen, welche Nahrungsergänzungsmittel gut und welche nicht so gut sind.

Eine der Hauptursachen für diese Verwirrung sind die in diesen Nahrungsergänzungsmitteln enthaltenen Zusatzstoffe. Einige enthalten natürliche, andere synthetische Zusatzstoffe.

Welche ist besser? Spielt das überhaupt eine Rolle?

Lasst uns genauer hinschauen und darüber sprechen, warum Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln Zusatzstoffe verwenden und warum wir empfehlen, natürliche Zusatzstoffe zu bevorzugen und synthetische Varianten zu vermeiden.

Warum enthalten Nahrungsergänzungsmittel überhaupt Zusatzstoffe?

Die überwiegende Mehrheit der Nahrungsergänzungsmittel und pharmazeutischen Medikamente benötigt zumindest einige Zusatzstoffe.

Sie erfüllen vielfältige Zwecke, von der Vergrößerung des Produktvolumens bis hin zur Verhinderung von Maschinenverstopfungen während des Herstellungsprozesses. Welche Zusatzstoffe verwendet werden, hängt von den Wirkstoffen des Nahrungsergänzungsmittels und deren Verhalten im Herstellungsprozess ab.

Häufige Zusatzstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sind:

  • Füllstoffe

Füllstoffe werden verwendet, um Nahrungsergänzungsmitteln mehr Volumen zu verleihen. Sie sind besonders nützlich, wenn der Wirkstoff im Nahrungsergänzungsmittel nur in einer sehr geringen Dosis benötigt wird.

  • Bindemittel

Diese sind besonders wichtig bei Tabletten. Ohne Bindemittel würden sich die Tabletten in der Flasche schnell auflösen und zerfallen, sodass am Ende nur noch eine Flasche Staub übrig bliebe, wenn man sie nach Hause brächte.

  • Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe sind selbsterklärend: Sie verhindern, dass das Nahrungsergänzungsmittel durch Schimmelbildung oder Bakterienwachstum verdirbt – was äußerst gesundheitsschädlich sein kann.

  • Farbstoffe

Farbstoffe sind nicht immer notwendig, aber nützlich, um dem Nahrungsergänzungsmittel eine ansprechende Farbe zu verleihen. Das mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, doch viele Nahrungsergänzungsmittel haben tatsächlich eine schmutzig-braune Farbe und wirken dadurch sehr unattraktiv.

  • Aromastoffe

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Fischöl, schmecken unangenehm. Durch die Zugabe eines Aromastoffs lässt sich das Präparat viel leichter einnehmen. Dies ist besonders häufig bei Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminen in Tablettenform im Vergleich zu Kapseln der Fall, da deren Inhalt die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge eher aktiviert.

Natürliche vs. synthetische Zusatzstoffe

Wie schneiden natürliche und synthetische Zusatzstoffe im Vergleich zueinander ab?

Jede Option hat Vor- und Nachteile, je nachdem, wofür Sie das Nahrungsergänzungsmittel verwenden und wie hoch Ihr Budget ist.

Vergleich natürlicher und synthetischer Zusatzstoffe:

Vorteile Nachteile
Natürliche Zusatzstoffe
  • Wird allgemein als die sicherere Option angesehen
  • Sie funktionieren nicht immer so gut wie synthetische Alternativen.
  • Kann teuer sein
Synthetische Zusatzstoffe
  • Preisgünstiger als natürliche Alternativen
  • längerfristig speichern
  • Kann negative Nebenwirkungen hervorrufen

Prüfung der Sicherheit von Zusatzstoffen:

In der Europäischen Union werden Lebensmittelzusatzstoffe von der FSA reguliert. Bestehen die Zusatzstoffe die Sicherheitsprüfungen, erhalten sie eine E-Nummer und werden für die Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln zugelassen. Sowohl natürliche als auch synthetische Zusatzstoffe müssen dieses Verfahren durchlaufen, bevor sie für den menschlichen Verzehr zugelassen werden.

Was macht einen Zusatzstoff natürlich?

Der Begriff „natürlich“ kann etwas knifflig sein. Es gibt keine wirklichen Regeln, die seine Verwendung regeln, daher stoßen wir oft auf Verbindungen, die man nicht unbedingt als natürlich im eigentlichen Sinne bezeichnen kann.

Viele Vitamin-C-Präparate werden beispielsweise im Labor hergestellt – tragen aber trotzdem den Aufdruck „natürlich“ auf der Flasche. Die Idee dahinter ist, dass Vitamin C natürlich vorkommt, selbst wenn diese spezielle Charge im Labor hergestellt wurde.

Die öffentliche Wahrnehmung von „natürlich“ bedeutet, dass die Inhaltsstoffe aus einer vollständig natürlichen Quelle stammen müssen – in der Regel aus einer Pflanze.

Zusatzstoffe werden häufig aus natürlichen Zutaten hergestellt. So können beispielsweise braunes Reismehl, Magnesium, Farbstoffe aus Früchten und Beeren, Verdickungsmittel aus Guarkernmehl oder Agar-Agar sowie Konservierungsmittel aus ätherischen Pflanzenölen verwendet werden, um dem Nahrungsergänzungsmittel die gewünschten Eigenschaften zu verleihen.

Sind synthetische Zusatzstoffe gefährlich?

Manche synthetische Zusatzstoffe sind gefährlich, andere nicht – es kommt wirklich auf jeden einzelnen Inhaltsstoff an.

In den letzten Jahren gab es zahlreiche Forschungsarbeiten, die die potenziellen Gefahren synthetischer Zusatzstoffe aufzeigten, die wir zuvor für sicher hielten.

Offenbar ändern sich die Zeiten, und es hat sich gezeigt, dass selbst geringe Mengen bestimmter Zusatzstoffe langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen können.

So wurden beispielsweise häufig verwendete synthetische Lebensmittelfarbstoffe mit Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Kindern in Verbindung gebracht <1>.

Weitere Beispiele für negative Nebenwirkungen synthetischer Zusatzstoffe:

  • Übelkeit/Erbrechen
  • Krebs
  • Allergische Reaktionen
  • Entzündung im Verdauungstrakt
  • Schlechte Absorption
  • Kopfschmerzen
  • Probleme während der Schwangerschaft
  • Erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen
  • Gewichtszunahme
  • Kognitive Defizite

Beispiele für natürliche vs. synthetische Zusatzstoffe:

Natürliche Optionen Synthetische Optionen
Füllstoffe
  • Zellulose
  • Gelatine
  • Stearinsäure
  • Braunes Reismehl
  • Magnesiumchelate
  • Maissirup mit hohem Fruktosegehalt
Bindemittel
  • Johannisbrotkanone
  • Guarkernmehl
  • Agar
  • Xanthangummi
  • Hydroxypropylcellulose (HPC)
  • Polyvinylpyrrolidon (PVP)
  • Polyethylenglykol (PEG)
Konservierungsstoffe
  • Ätherische Öle
  • Schwefeldioxid
  • Natriumsulfit
  • Natriumnitrat
  • Butyliertes Hydroxyanisol (BHA)
  • Schwefeldioxid
Farbstoffe
  • Rote-Bete-Extrakte
  • Beerenextrakte
  • Pilzextrakte
  • Safran
  • Blau Nr. 1 und Blau Nr. 2
  • Roter Farbstoff Nr. 3
  • Gelb Nr. 6
Aromastoffe
  • Stevia-Extrakte
  • Piperin
  • Ätherische Öle
  • Fruchtextrakt
  • Aspartam
  • MSG (Mononatriumglutamat)
  • Maissirup mit hohem Fruktosegehalt

Sollte ich Nahrungsergänzungsmittel mit synthetischen Zusatzstoffen meiden?

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel enthalten Zusatzstoffe, um ihre Wirksamkeit zu steigern oder die Einnahme zu erleichtern. Zusatzstoffe sind im Allgemeinen nichts Schlechtes. Unternehmen, die diese Substanzen ihren Produkten beifügen, haben dafür gute Gründe – sie wollen beispielsweise verhindern, dass ihre Produkte verderben, den Geschmack verbessern oder mit Bindemitteln eine gleichmäßige Tablettenform gewährleisten.

Keiner der derzeit auf dem Markt befindlichen Zusatzstoffe wird in den verwendeten Dosierungen als toxisch eingestuft – zumindest laut FSA und anderen Aufsichtsbehörden.

Allerdings deuten immer mehr Hinweise darauf hin, dass synthetische Zusatzstoffe wie Lebensmittelfarbstoffe, Magnesiumsilikat, BHT und MSG bei langfristiger Anwendung negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

Generell sind natürliche Zusatzstoffe die bessere Wahl, auch wenn sie im Durchschnitt etwas teurer sind als synthetische Alternativen.

Referenzen

  1. Stevens, LJ, Kuczek, T, Burgess, JR, Hurt, E. & Arnold, LE (2011). Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ADHS-Symptome: 35 Jahre Forschung. Clinical Pediatrics, 50(4), 279–293.
  2. Gemeinsamer FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe. Treffen & Weltgesundheitsorganisation. (2006). Sicherheitsbewertung bestimmter Lebensmittelzusatzstoffe (Nr. 56). Weltgesundheitsorganisation.
  3. Weltgesundheitsorganisation. (2016). Sicherheitsbewertung bestimmter Lebensmittelzusatzstoffe und Kontaminanten, Ergänzung 1: Nicht-dioxinartige polychlorierte Biphenyle.